Nachdem letzten Post „Altes wieder Tragbar 1: Kleidung flicken“ nun die nächste Möglichkeit, Kleidung, die einem nicht mehr gefällt, wieder für sich selbst tragbar zu machen:
Änderungsschneiderei – damit kommen wohl die meisten mit einer Nähmaschine in Kontakt: gekaufte oder geerbte Kleidung passt nicht: zu groß, zu klein, zu weit, zu eng, zu lang, zu kurz, …
In der Regel kürze ich alle Hosenbeine (bin recht kurz), Röcke und Kleider (die über meine Knie gehen mag ich nämlich nicht).
Diese Hose war so eine der ersten, die ich selbst hochgenäht habe, nun, man sieht, ich war noch nicht so geübt darin (an der zickigen Nähmaschine meiner Mutter) zunähen. Aber die Hose hat so nun die letzten 11 Jahre gut überlebt:
Bei diesen zwei war ich schon etwas ordentlicher (vor ca. 4 Jahren):
Und bei meinem neusten Kleid, habe ich das Hochnähen doch tatsächlich mit dem Hexenstich per Hand gemacht (Drama: 45 Minuten vor meiner Geburtstagsfeier: gerade so die Birnen-Nuss-Brownies, Donauwellencupcakes und die Torta Caprese fertig gebacken und verziert und nun sollte das neuerworbene Kleid hochgenäht werden. Schnell abgeschnitten, versäumt (sind das viele Meter…) und hochgesteckt. Freundin Alex angerufen (wie näh ich das jetzt nochmal hoch?) und angefangen. Es wurde schief (wenn man zu faul/eilig ist zum Bügeln). Und meine Anspannung, Gedult ect. riss und ich habe es heulend in die Ecke geworfen. Am Ende ging ich in einem Sommerkleidchen Ende Januar zu meiner Geburtstagsfeier…inzwischen ist es aber hochgenäht (nach noch einmal auftrennen und bügeln und feinsäuberlich feststecken):
Aber das ist ja nichts altes wieder tragbar machen. Das gehört für mich zum normalen Kleiderkauf dazu.
Bei geerbten und in Secondhandläden gekauften Kleidungsstücke macht das Ganze ökologisch allerdings viel Sinn. Nun ein paar Beispiele:
Irland (2012): Ein trägerloses Sommerkleid – drei Nummern zu klein und doch so ein toller Stoff, beim verzweifelten Anprobieren stellte sich aber heraus, dass es um die Hüfte prima passt und doch auch einen schönen Rock abgeben würde – zurück in Deutschland nähte ich oben einfach einen simplen Bund und habe seitdem einen schicken, weißen Lieblingsrock:
Ein Stricktop (geerbt) – viel zu breit, aber mit zwei neuen Seitennähten sitzt es jetzt schön körperumspielend und ich trage es als Pullunder ziemlich oft, ein Herbst-, Winter- und Frühlingsliebling:
Der lange (und langweilige) Wollrock meiner Mutter hat sich zum kuscheligen Wollmini verwandelt, wie hier schon gezeigt:
Der weiße Wollpulli meiner Oma, hat dank Kragen ab und Ausschnittneugestaltung als neuer Lieblingspulli auch ein erfülltes Leben bekommen, wie hier schon gezeigt:
Man merkt, die meisten Kleidungsstücke, um die man sich vor dem Tragen so intensiv gekümmert hat, werden mit einer hohen Wahrscheinlichkeit zu den Lieblingskleidungsstücken! Zumindest ist das bei mir so. Wie schaut’s bei dir aus? Welche Änderungsschneideren hast du schon gemacht?
Und für die Nähunerfahrenen: trau dich! Probier es einfach mal aus! Und nicht verzagen, Übung macht hier wirklich den Meister 🙂 Nur Mut und ran an die guten Stücke, die so niemand tragen möchte.
Weitere tolle Anregungen Ändern von Kleidung findet ihr bei fix-it-reparieren-ist-nachhaltig.
Außerdem verlinke ich diesen Beitrag noch bei RUMs und bei EinNaB.
Weiter in der Reihe geht es bei „Altes wieder Tragbar 3: Kleidung färben„
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