Zum heutigen (verspäteten) MemadeMittwoch zeige ich meinen Regenbogen an T-Shirts.
T-Shirts und ich sind so ne Geschichte für sich selbst. Im Laden gefielen sie mir oft nicht – Material, Schnitt, Farbe, fehlende Herstellertransparenz… sehr viele Jahre kaufte ich sie via Katalog bzw Internet bei Maas-Naturmode. Für damals 20€ gab’s n soliden Schnitt aus Biojersey, fair hergestellt, bezahlbar und im Herbst bestellt auch in meinen Herbstfarben. Aber irgendwie wurde es jedes Jahr schwerer mit den Farben, sodass ich gar keine mehr bestellt habe. Der Kauf meiner Overlock und Cover war mit, damit ich mir endlich ausreichend T-Shirts nähen kann, begründet. Ja, dafür müsste man einige nähen, damit der Preis der Maschinen (auch wenns secondhand war) wieder „drinnen“ ist, aber hey, hier sind meine 20 – äh, nein 17 T-Shirts angelehnt an das Schnittmuster Shirt Jackie von Schnittmuster Berlin.
Die fehlenden drei liegen auf dem Zuschneidetisch. Werden sozusagen noch nachgereicht, aber sind farblich unwichtig.
Eigentlich dachte ich, ich nähe fünf verschiedene Schnitte jeweils 4-5 Mal und habe so eine ausreichende tolle T-Shirtauswahl. Aber alle bisherigen T-Shirtschnitte passten mir nicht bzw irgendetwas störte mich immer (und ja, auch bei Kaufshirts stören mich die Falten).

2019 kaufte ich mir zusammen mit dem Latzhosenschnitt Fanny (hier der Blogbeitrag dazu) das Schnittmuster Shirt Jackie. Papierschnitt. Unpraktisch, aber händelbar. Anleitung übersichtlich, aber es ist ja auch nur ein T-Shirt. Inzwischen gibt es den Schnitt auch als PDF.
2022 kaufte ich meine tollen Maschinen, kaufte Jersey, aber fing nicht an. Ich traute mich nicht.
Mit der Overlock säumte ich vorallem weiterhin Webware.
Meine vorhandene T-Shirts wurden immer weniger und weniger, aber da ich ab Herbst 2022 im Wald arbeitete, brauchte ich eh kaum mehr welche.
Im Februar 2024 startete ich spontan mit zwei Jerseyröcken, gefolgt von Jogginghosen. Aber Unterteile gingen schon immer leichter als Oberteile.
Im Mai 2024 kündigte ich spontan meinen Job im Wald und hatte nur noch ein T-Shirt neben meinem Arbeitstshirt übrig. Es war klar, ab Juni brauche ich genügend zum Wechseln und ohne Löcher. Also musste ich endlich starten mit dem T-Shirt nähen. Ich nähte 6 nach anderen Schnitten, die mich aber alle nicht so überzeugt haben. Ich trage sie, aber nur, wenn nix anderes im Schrank ist. Dann Ende Mai probierte ich das Shirt Jackie aus.

Laut Maßtabelle brauche ich eine 46. Die habe ich genäht. Nun, dieses erste T-Shirt verweilt seit der ersten Anprobe in der Jerseyresteschublade (irgendwann vernähe ich die ganzen Stücke zu Unterwäsche).
Änderungen
Was ich seitdem inzwischen alles am Schnitt geändert habe:
- statt 46 eine Nummer kleiner: 44
- Den Ausschnitt habe ich um 4,25 cm höher gesetzt.
- Die Länge um 3 cm nach unten verlängert.
- Die Ärmel in Größe 48 statt in Größe 44 zugeschnitten (aber die Knipse von 44 genommen)
- Den Armbund in Größe 48 + 2 cm breiter – enger darf der Bund für mich nicht sein.
Eine Spielerei habe ich mit einem Viskosejersey gemacht: kleinere Ärmel ohne Armbündchen, da der Stoff eh nicht stehen würde.

Mai/Juni 2024 habe ich das weiße, das Blümchenshirt und das türkise Viskoseshirt genäht. 2025 habe ich zu erst das beerige und das hellere rosane genäht und dann in den letzten Wochen die restlichen 12. Hier habe ich die Länge noch einmal verlängert, den Ausschnitt nochmals um 1 cm höher gemacht und habe die Armbündchen erst am Ende angenäht (so ist keine Overlocknaht zusehen und fast alle von denen haben einen Streberstreifen.

Und da ich gemerkt habe, weiße T-Shirts sind doch ziemlich kombinierbar und hübsch, aber eine Wäsche für so wenig lohnt sich immer nicht wirklich, kommen nun noch weitere drei weiße. Ursprünglich wollte ich von verschiedenen Herstellern verschiedene Jerseys testen und dafür von überall weiße Jerseys bestellen. Nunja, ich kann blind fühlen welche T-Shirts aus Stoffen von Stoffe.de, dem örtlichen Stoffläden und von Kattun-Stoffe sind.
Nachdem ich bei letzterem bestellt habe, habe ich sofort mir diese tollen Farben nachbestellt. Die Biojerseys sind sooo schön weich, auch nach dem Waschen, fühlen sich mega an und tragen sich toll.

In meinem Regenbogen fehlt mir nämlich noch ein dunkle Beere (so ziemlich wie mein erstes, was ja leider nicht passt), dunkelrot und rostorange.
Mein Lieblingstshirt vom letzten Jahr ist leider durch das wöchentliche Tragen unter den Achseln schon löchrig. Den Stoff gibt es leider auch nicht mehr (der lag genauso lang wie der Schnitt geduldig im Schrank) und ich werde mich demnächst davon verabschieden. Somit wären es, wenn die die fehlenden 6 noch nähe, 21 T-Shirts nach einem Schnitt. Hihi, nicht mehr so minimalistisch, aber man kann Wegfahren ohne Waschen oder mal nach Farben getrennt waschen, statt jede Woche zwanghaft waschen zu müssen. Herrlich. Ich kanns noch gar nicht so glauben.

Was mir sonst noch wichtig ist:
Kombinationstauglichkeit
Ich besitze momentan 1 Shorts, 1 Cordhose und 1 Twillhose und 7 genähte Röcke.

Alle drei Hosen (gekauft, allerdings muss ich zwei bald ersetzen) passen zu allen 16 T-Shirts!
Zu meinem Lieblingsrock, der rote Leinenrock (hier ist der Blogbeitrag dazu) passen diese 11 T-Shirts gut.


Zu meinem langem Rock (hier vorgestellt) passen diese 13 T-Shirts sehr gut
Zu meinem Rosatraum (hier vorgestellt) passen diese 6 T-Shirts sehr gut (ja, da ich trag ich ungern andere Farben dazu, auch wenns machbar wäre)


Zu meinem Trachtenrock (sehe gerade, den habe ich hier noch nicht vorgestellt) passen diese 4 sehr gut (auch hier trage ich ungern andere Farben, da es sonst nicht mehr so chic ist)
Zu meinem Regenbogenrock (auch noch nicht vorgestellt) passen diese 8 T-Shirts gut.


Zu meinem Blumenrock (fehlt auch noch der Beitrag) passen diese 5 T-Shirts sehr gut. Theoretisch würden aber auch die Grüntöne gut passen, aber ich trag die Kombi nur in herbstlich.
Zu meinem Jacquardrock (gleicher Schnitt wie die letzten zwei, auch noch nicht vorgestellt) passen diese 6 T-Shirts sehr gut, aber da brauchts unbedingt noch die fehlenden drei Farben


Und zu meinem zugeschnittenen, aber noch nicht genähten sommerlichen Blumenrock würden fast alle sehr gut passen:
Capsule Wardrobe
Die klassische Capsule Wardrobe hat wenig Farben (und meist wenig Teile). Wenig Teile finde ich unpraktisch mit meinem Job und geht auch nur mit ständigem Waschen. Dann müsste ich jedes Jahr neue T-Shirts nähen, da der Verschleiß höher wäre. Unpraktisch. Die Sache mit den wenigen Farben fiel mir schon immer schwer, da ich mich ungern auf weniger reduzieren möchte. Anfang Mai war ich für 5 Tage in Irland und trug fast ausschließlich rosa – weiß. Alles passte zusammen, aber so am Stück war’s mir dann doch zu krass. Ich brauche meine Farben, denn je nach Stimmung möchte ich hier eine Auswahl haben. Auch wenn ich inzwischen die Basicfarben weiß, beige und grün angenommen habe, möchte ich mehr Variation. Dunkelbraun, was ich am Anfang meiner CapsuleWardrobeUmstellung viel getragen habe, habe ich nur noch in Form von Strumpfhosen da. Ich hab Jersey passend da, aber ich möchte momentan so eine traurige Farbe nicht tragen. Stattdessen habe ich rosa für mich entdeckt…
Aber ich finde meine ca 20 T-Shirts immer noch Capsulewardrobe geeignet, denn sie alle haben den gleichen Schnitt: der Schnitt steht mir (finde ich), er passt zu all meinen Unterteilen, geht in den Bund gesteckt oder auch obendrüber getragen, lässt sich mit Cardigan auch in der Übergangszeit gut tragen und vereinfacht somit doch meine Garderobe. Und wenn ich nur Basicunterteile wählen würde, würde sich jede Kombinination tragen lassen.
Eine große Ausnahme: Muster auf den T-Shirts
Generell trage ich ja schon immer eigentlich am liebsten unifarbene Oberteile. Drei Musterstoffe haben sich nun aber doch eingeschlichen:

das Blumentshirt trage ich sehr sehr sehr gerne, aber es lässt sich so schlecht mit gemusterten Röcken kombinieren. Nun, eigentlich ist es eh schon kaputt, aber ich liebs.
Diesen Punktestoff habe ich letztes Jahr schonmal als anderes TShirt vernäht und liebe die Farbe und Muster sehr. Daher habe ich mir nochmals den Stoff im Larifari (Stoffladen in Kempten) gekauft und vernäht.


Und diesen „dicke Einhorn“-Stoff habe ich sehr sehr lange schon in meinem Stoffvorrat. 12 Jahre oder so. Kindlich? Gewiss, aber ich arbeite im Kindergarten. Der Schnitt ist damenhaft, da geht das schon.
Der Stoff ist auf jeden Fall sehr kuschelig weich und hat über 8 Umzüge überlebt.
Vor- und Nachteile vom Schnitt Shirt Jackie
Einen Nachteil hat diese Schnitt doch: die Puffärmel tragen sich nicht so gut unter einfachen langarm Shirts. Unter meinen zwei Ingepullis (hier vorgestellt) störts nicht, aber unter normalengen Ärmeln ists doof. Die letzten 15 Jahre habe ich nämlich immer langarm Shirts in der gleichen Farbe der T-Shirts gehabt und sie in der Übergangszeit übereinander getragen – wenns zu warm war, langarm aus und das Outfit hat immernoch harmoniert.
So und nun zu den Vorteilen des Schnittes für mich:
- ich hab schmale Schultern und statt mit Schulterpolstern zuarbeiten greife ich einfach zu den Puffärmeln. Sorgt für mehr Harmonie, so ist meine große Oberweite nicht mehr im Vordergrund. Lenkt den Blick um und hat etwas romantisches.
- Der Ausschnitt ist hübsch. Nach der Anpassung zeigt er ein bisschen was, aber nicht zu viel und engt mich kein bisschen ein (ich hasse diese halsnahen Ausschnitte – Platzangst!).
- Die Abnäher sorgen für bessere Passform ohne unnötige Falten oder zu viel Weite (ich komme mir in den weiten T-Shirts, gerade in den boxy geschnittenen noch viel breiter/dicker vor


Was hälst du von dem Schnitt Shirt Jackie?
Welche Farben gefallen dir am besten?
Wo kaufst du den besten Jersey?




Kommentar von meinem Mann: Ah, jetzt hast du ja endlich genügend T-Shirts. Jetzt geht’s weiter mit Pullis, oder? Da hat er wohl recht. Letztes Jahr von den ausgewählten Schnitten nur Inge geschafft. Dabei wollte ich FrauSchlawittchen (Rabaukowitsch) und Clemence (fibremood) doch auch noch unbedingt ausprobieren. Und natürlich noch ein paar Langarmshirts aus Jersey….

Verlinkt beim heutigen memademittwoch
BINGO 2025
Mein 11.Kästchen vom Bingo von Antetanni: “ Denk ich an den Sommer“ – da hatte ich die letzten drei Jahre immer Panik wegen fehlenden T-Shirts. Jetzt nicht mehr.
Wer macht noch beim Bingo mit?
Meine ganzen Blogposts hierzu sammle ich übrigens hier: BINGO 2025
So und bevor sich noch jemand über Werbung beschwert: alle Produkte, egal ob Schnitt oder Stoffe, sind selbstgekauft. Aber da ich bei anderen immer neugierig bin woher die Sachen kommen, habe ich hier teilweise Links verwendet. Bitte schön.
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