Stoffspielereien im Januar: Kawandi

Gabi von madewithblümchen lädt heute zu den Stoffspielereien ein: Kawandi. Schaut unbedingt vorbei! Da sind auch einige andere natürlich mit dabei. Sooo hübsch!

Den Begriff musste ich erst einmal googeln. Aber als ich die Bilder dieser handgequilteten Patchworkdecken sah, kamen sie mir vertrauter vor, als gedacht. Manchen auch unter Siddi-Patchwork bekannt. Hierzu schreibt Gabi ausführlicher.

Hast du schon einmal vorher von Kawandi gehört?

Traditionell werden sie aus alten Kleidungen genäht. Auch die Füllung besteht aus alten Saris und ähnlichem.

Um dieser Textur näher zu kommen wählte ich einen Fehlkauf: eine Art Musselin bedruckt mit Blumen in grau. VIel zu klein für Kleidung. Diesen nahm ich doppelt und suchte mir aus meinen Restekisten gelb, orange, rot und rosa/lila einige Stofffetzen raus. Manche waren tatsächlich mal Kleidungsstücke von mir. Andere sind Reste von Kleidung oder meinem großen Upcyclingprojekt letzten Sommer: Wimpelgirlanden – damit verarbeitete ich etliche alte Kleidungen, Stoffreste oder Stoffleichen (Stoffe, die ich wohl mal gekauft bzw geschenkt bekommen hatte, aber nie verarbeiten wollte, da sie mir doch ein bisschen zu „hässlich“ waren). Ja, sozusagen die Reste der Reste hebe ich farblich sortiert auf. Auch ein paar Stoffproben sind dabei. Perfekt für solche Projekte wie ein Kawandi.

Die Größe sollte gerade groß genug für meine neue Leidenschaft, dem Sockenstricken, sein. Der Plan ging nicht auf, ich fand zu viele Stoffstücke toll und so kam ich auf eine etwas größere Größe.

Los gings, dank Lieblingsnachbarin auch mit farblich passendem Stickgarn.

15 Stunden später war ich dann endlich fertig mit dem Hand nähen. Ja, ich habe es zeitlich ein bisschen anders eingeschätzt. Ich musste an mehreren Tagen nach 2-3 Stunden aufhören, da mein rechter Daumen schmerzte. Ups. Einseitige Belastung mögen meine Hände einfach immer noch nicht.

Aber es hat was sehr meditatives, dieses Handnähen. Gerade, wenn es nicht so wichtig ist, welches Stoffteilchen nun an der Reihe ist, oder ob die Naht gerade wird. Gerade ist an dem Kawandi auch nichts – aber das ist auch nicht so wichtig. Ist mein erster Kawandi.

Die Textur gefällt mir äußerst gut. Ich habe sehr unterschiedliche Stoffarten verwendet, so ist es „blind“ ein Vergnügen mit den den Händen darüber zustreichen. Bin ja ein sehr haptischer Mensch. Durch die verschiedenen Lagen ohne Vlies oder klassischer Patchworkeinlage, dem engen Handstich (ich gebe zu, meiner ist wesentlich enger – daumenbreit war einfach zu breit für meine kleinen Stoffreste und der eher kleinen Größe des Kawandis) füllt sich der Quilt einfach leicht und trotzdem fest an. Herrlich.

Nur noch zwei Seiten schließen und schwups, ist es ein kunterbunter Strickbeutel.

Zu groß für Sockenstrickprojekte, aber vielleicht genau richtig für etwas größere Strickprojekte? Mal sehen.

Ich finde ihn auf jeden Fall sehr hübsch und mit den Farben bereitet mir mein Kawandisack gute Laune. Gerade an den grauen Tagen wie heute (gefühlt ist heute der erste Tag nach Weihnachten, andem die Sonne nicht am strahlend blauen Himmel über dem Allgäu scheint).

Ich gebe zu, eigentlich war ich mir bis gestern nicht sicher, ob ich nochmal diese Mühe auf mich nehme und ein Kawandi zeitnah nähen werde. Aber als dann diese flache Kawanditasche vor mir lag, kam mir sofort die nächste Inspiration: Laptophülle! Perfekt! Ja, wenn ich irgendwann einen neuen Laptop brauchen werde, werde ich diesem technischen Gerät eine Kawandilaptoptasche quilten. Für den aktuellen Rechner lohnt es sich wahrscheinlich nicht mehr, der ist so alt und macht immer mehr komische Geräusche…

Das ist drin

Schnitt/ Anleitung: zwei englisch sprachige Youtubevideos gesehen und dann einfach darauflosgelegt.
Größe: 30 x 50 cm Kawandiquilt – 24 x 30 cm Kawandibeutel
Änderungen:  jedes Stoffteil wird bei Bedarf hingelegt. Einzelnd, wie es eben kommt und einem in diesem Moment gefällt; aber ich habe die Flügelchen in den vier Ecken weggelassen und dafür zwei Tunnel für einen Bändel eingebaut.
Material: Musselinähnlicher Stoff und ganz viele Stoffreste (<50 Stück)
Werkzeug: Schere, Handnähnadel, Fingerhut, Zange (manchmal wars doch ein bisschen zu dick), Lineal
Kosten: 0€
Arbeitszeit: ca 15 Stunden für das Kawandi und ca 20 min zusätzlich für die Tunnel und die Änderung in einen Beutel

Bingo 2025

Da ich hier so wunderbar die Reste von Resten verarbeitet habe, habe ich schon mein erstes Kästchen vom Bingo von Antetanni: „von wegen Müll“

Wer macht noch beim Bingo mit?

Meine ganzen Blogposts hierzu sammle ich übrigens hier: BINGO 2025


13 Antworten zu „Stoffspielereien im Januar: Kawandi“
  1. Ruth

    So wunderbar geworden. Ich liebe Kawandis auch. Und gerade ….das geht bei Kawandi, glaub ich, gar nicht. Vielleicht liebe ich sie aber gerade deshalb:)
    Herzliche Sonntagsgrüße
    Ruth

    1. Dankeschön.
      Ja, es hat auch seinen Reiz durch das Schiefe.

      Liebe Grüße zurück,
      Maria

  2. Ich mag deine Lila-Gelbe Farbkombi sehr gern. Zuerst wusste ich nicht genau, wie es mit der neuen Leidenschaft, dem Stricken zusammenkommt, aber am Ende löst sich das Rätsel. Das ist ein hübscher Beutel geworden.
    Und so ein hübscher, re-aktivierter Blog. 🙂
    Ich freue mich sehr darauf, wieder öfter von dir zu lesen!! Herzlich willkommen zurück im Kreis der Bloggerinnen, liebe Maria!
    Liebe Grüße, Gabi

    1. Dankeschön, liebe Gabi!
      Ich gebe zu, das Kawandinähen hat mich besonders motiviert diese vielen vielen Rezepten öde umzuziehen. Ich wollte unbedingt heute morgen mein Kawandi zeigen. Gerade sind nun doch die Sockenstricksachen drinnen und ich lauf verliebt mit meinem Kawandibeutel durch die Wohnung. Bleibt er liegen, wird er sofort vom schwarzen Kater verschleppt. Keine gute Alternative.

      Liebe Grüße,
      Maria

  3. die farb- und musterkombination für eine tasche super !

    1. Danke 🙂

  4. Sticheln mit angekuscheltem schwarzem Kater und Bingo, das könnte fast ich sein 😉 Und jede von uns hat es geschafft, für Kawandi ein anderes Bingofeld anzukreuzen. Aber die größte Leistung sind doch die entstandenen Kawandi. Deiner gefällt mir sehr gut. Vor allem auch die Farbgebung. Und die Idee, daraus einen Strickzeugbeutel zu machen.
    Liebe Grüße, heike

    1. Dankeschön 🙂
      Ja, hätte es ein Bingofeld zum Handarbeiten während Krippe gegeben, hätte ich das gewählt. 2,5 Wochen Corona wurden durchs Sticheln dieses Kawandis begleitet.

      Bei mir brauchen Dinge immer eine Funktion, daher der Beutel. Im Dachgeschoss gibt’s zu wenig freie Wandfläche für hängende Quilts 😉

      Liebe Grüße zurück

  5. Elvira (zwischendurch)

    Schön und zugleich praktisch! Win win. Eine sehr sinnvolle Verwendung des Kawandi. Deine Farbwahl ist sehr frisch, kein Wunder, dass der Kater den Beutel so liebt. Ich hatte auch zuerst an eine Tasche gedacht für das Musterstück, da ein dünner Quilt doch nicht so oft gebraucht wird. Dann kam es doch anders. So haben wir eine schöne Vielfalt in den Spielereien. Liebe Grüße, Elvira

  6. Eine wunderschöne Kombination, die Stoffstückchen als auch Quilt und Strickbeutel! Und durch den Kordeleinzug kann man den Verschluss gleich geschickt beim Handnähen miteinarbeiten. Mit der geeigneten Ablage der Stoffreste hadere ich irgendwie etwas, meist sortiere ich nach Stoffart oder ehemaliger Verwendung, das muss ich mal überdenken. Toll, wie Du die unterschiedlichsten Materialien zusammengefügt hast und ein wachsames Auge passt nun auch auf die Stricksachen auf! Liebe Grüße!

  7. „Ich fand zu viele Stoffstücke…“, dasl las ich schmunzelnd, liebe Mary! Man kann doch kaum wieder aufhören, wenn man „die kleinen Stoffreste“ so vor sich liegen hat. Ein Beutel für die Stricksachen ist eine feine Idee, die frischen Farben machen Laune, das Ergebnis ist doch prima. Und – welcome back auch für Dich, freut mich, wieder etwas von Dir zu hören und zu sehen. Bleib‘ dabei
    Liebe Grüße von Tyche

  8. Dein Kawandi mit den frischen Farben sieht toll aus. Wie praktisch daraus einen Beutel daraus zu machen. Ebenso gut gefällt mir, daß du verschiedene Stoffqualitäten verwendet hast. Daran hatte ich selber leider gar nicht gedacht. Liebe Grüße Gabriele

  9. Gleich eine praktische Umsetzung gefällt mir sehr und in einer Farbgruppe hat es gleich eine individuelle Sprache. Meine Stricktasche ist auch ein Ergebnis einer Stoffspielerei, aber vor etlichen jahren.Viele Grüße, Kaze

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