Stoffspielereien im Februar: Feuer – Die Brennprobe

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Elvira vom Blog Zwischendurch sammelt heute für die Stoffspielerien Beiträge zum Thema Feuer.

Puh, das ist schwer dafür ein Projekt zu finden – war mein erster Gedanke.

Ausbrennerstoffe – ja, da hatte ich auf der Schwäbischen Alb im November einen mitgenommen, aber nicht in meiner Farbe. Selber machen? Möglich? Mh, mit Säure arbeite ich als Laie dann doch nicht so gern. Aber hier wäre eine Anleitung dazu – da klingt das noch gut machbar. Aber hier sind auch die Folgen von Warnhinweise Missachtung zu sehen. Das überlasse ich diesen Monat dann doch lieber anderen.

Mir kam aber in den Sinn, was ich in meinem Vortrag im Seminar Deutsch als Fremdsprache 2 im Studium (Pädagogik der Kindheit) den anderen erzählt habe: Achtung, kurz ein Umschweif: Thema war Handwerk und ich habe das Schneiderhandwerk vorgestellt. Wie auch bei anderen Handwerksberufen gibt es sehr viele verschiedene Fachbegriffe für Werkzeuge und Materialien. Wenn man dann aber das Augenmerk auf das Material setzt, kann man diese zB mit einem Fühlpacour oder Memorie ect kennenlernen. Zur Bestimmung der Materialzusammensetzung kommt die Brennprobe. Was? Kindergarten und Feuer? Das stinkt doch. Brandschutz. Blablabla. Ja, ich gebe zu, ich habe es bisher noch nie in die Praxis umgesetzt, obwohl ich nun seit 9 Jahren im Kindergarten arbeite. Aber die Rahmenbedingungen waren selten über zwei Wochen so gut, dass wir tatsächlich richtig gut mit dem Projekt Handwerk durchstarten konnten. Wenn mal alle gesund sind, die Kinder zufrieden, holt man doch meistens all das liegengebliebene auf und macht die ganze Dokumentation ect. Oh, entschuldigung, ich schweife ab.

Die Brennprobe

Also die Brennprobe ist eine Schnellmethode zur Identifizierung von Faserstoffen und anderem (Werkstoffen). Eine Stoffprobe oder Faden wird an eine Flamme entzündet. Das Verhalten und Aussehen der Flamme, des Rauches/Rußes, der Geruch und die Brandrückstände werden genau betrachtet.

Idealerweise trennt man Kett- und Schussfäden und führt diesen Test getrennt durch. Im Alltag nehme ich meistens aber nur ein kleines Stück und brenne es vorsichtig an. Der große Vorteil davon, man riecht mehr!

Und wie kam ich dazu?

Eine meiner besten Freundinnen ist Textiltechnikerin (ja, offziell Master of Inginiering Textile Produkte) und als ich ihr damals von meinem Vortrag erzählt habe, hat sie sofort grinsend gesagt, zünde doch die Stoffe an, dann haste nochn Sinn dabei. Ja, so kam ich zum Zündeln, zur Brennprobe.

Im Nähalltag zündel ich allerdings meist nur bei Gurtbändern und Reißverschlüssen. Und für manches Faschingskostüm aus Vollplastik vielleicht noch. Aber ich habe an drei Stellen in meinem Nähzimmer Feuerzeuge griffbereit liegen. Mehr als in der gesamten restlichen Wohnung…


Für heute habe ich mir ein paar Reste der letzten Nähprojekte aus Januar/Februar zusammengesucht. Dazu noch ein paar Stoffreste, die ich bei der letzten Stoffspielereien doch nicht in mein Kawandi vernäht habe. Ja, die habe ich in den letzten vier Wochen doch noch nicht wieder in die Restekiste aufgeräumt…

So kam eine nette Sammlung dabei raus:

Fenster auf und los. Spoiler: mein Mann fand es grausam, ich solle es doch in Zukunft draußen auf der Terrasse machen… ich weiß, er hat Recht…also Empfehung an euch: gehts mit euren Resten raus und nicht nur ans Fenster…

Sicherheitshinweise

Empfehlung ist natürlich mit einer Pinzette über einem Brennfesten Untergrund mit ausreichen Abstand zum Gesicht/Haare ect. und draußen.

wer das nicht nachmachen möchte, schaut am besten bei Bara-Studio – kurz und knapp incl Tabelle – sowas liebe ich ja.

Nutzt du auch ab und an die Brennprobe, um unbekannte Stoffe zu identifizieren?

Bingo 2025

Da einige Stoffstücke gut gebrannt haben, habe ich mein sechstes Kästchen vom Bingo von Antetanni: „Es werde Licht“

Wer macht noch beim Bingo mit?

Meine ganzen Blogposts hierzu sammle ich übrigens hier: BINGO 2025

Eigentlich wollte ich diese Brennprobe auch im Rahmen der „Wir machen Klarschiff im Nähzimmer! – Mitmachaktion von Ingrid vom Nähkäschtle und Marita machen, aber leider funktioniert trotz Verlängerung die Linkliste heute nicht. Vielleicht kann ich es noch nachtragen.

Denn gerade bei Stoffresten finde ich die Brennprobe sehr hilfreich.

3 Antworten zu „Stoffspielereien im Februar: Feuer – Die Brennprobe“
  1. Elvira (zwischendurch)

    Oh, wie fantastisch und ausführlich. Ich mache auch oft eine Brennprobe, wenn ich nicht ganz sicher bin, welche Fasern da verarbeitet wurden. Bei dir gibt es nun ein Nachschlagewerk, nicht nur für Kindergartenkinder. Vielen Dank für diese Ergänzung zu unserem „Feuerthema“ heute! und überhaupt für’s Mitmache bei den Stoffspielereien. Liebe Grüße, Elvira

  2. Eine sehr gute Idee, mit einer Brennprobe dabei zu sein! Interessant welche Stoffe Du alles getestet hast! Ich habe die Methode vor einigen Jahren mal in einem Workshop kennengelernt und für ein paar fragliche Stoffe ausprobiert. Mittlerweile verwende/kaufe ich nur noch Stoffe mit verlässlich ausgewiesener Zusammensetzung. Polyesterbeimischungen erschnuppere ich inzwischen meist beim ersten Bügeln 😉 Liebe Grüße!

  3. Siebensachen

    Deine Brennproben sind sehr aufschlussreich. Die Idee, Kett- und Schussfäden zu trennen, ist ein guter Tipp, vor allem, wenn man den Verdacht hat, dass es sich beim Stoff um ein Mischgewebe handeln könnte. Wieder was dazu gelernt. Vielen Dank!
    LG
    Beate

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