Es war einmal eine alte Truhe in einem unterfränkischen Kloster. Mehrere Nonnen teilten sich diese große Truhe, bis das Kloster aufgelöst wurde. Mit Bleistift wurden ihre Namen auf der Deckelinnenseite notiert:
Und durch das Auflösen des Klosters gelang irgendwie die Truhe mit weiteren Möbeln zu meinem Großvater. Und irgendwann ging sie weiter zu seiner Tochter (meiner Mutter). Sie nutzte sie lange, aber irgendwann kam sie im Rahmen der Schlafzimmerumgestaltung auf den Dachboden. Als ich im Winter in Gedanken unser neues Schlafzimmer eingerichtet habe, kam mir der Gedanke, Bettzeug doch in eine hübsche Truhe zupacken. Ein Anruf bei meinen Eltern und ich hatte die Maße des neuen Möbelstücks. Ein Foto folgte:
Zu unseren Geburtstag (wir haben nur wenige Tage hintereinander und feiern so gerne zusammen) kam die Verwandtschaft aus der Heimat mit einem großen Geschenk (mit Füllung: Korb und Keramik):
Gereinigt und mehrere Tage offen in der Sonne stehend roch die Truhe nur leider immer noch total muffig. Und ein bisschen matt war sie auch noch.
Also schnappte ich mir spontan das toll duftende Douglasfichtenöl (Ätherisches Öl aus der Apotheke, welches ich bei Erkältungen in der Duftlampe nutze) und rieb es großzügig auf die Innenwände und -boden ein. Zum Einreiben benutze ich immer alte Lumpen (alte, löchrige T-Shirts von uns z.B.).
Und da ich gerade beim Einreiben war, rieb ich das Holz innen, wie außen noch mit dem pflegenden Leinenöl (abgelaufen und durch Foodsharing erhalten, ideal für Möbel)
Gerade außen hat sie nun eine tolle Farbe durch die Ölpackung bekommen und innen duftet es nach frischem Fichtenholz.
Nach einer Woche traute ich mich Kleidung und Bettwäsche in die Truhe zupacken. Nie zog ich ein muffenes Stück heraus. Alles roch normal oder leicht nach Fichte.
Nun nach 2,5 Monaten ist der Fichtenduft fast ganz verflogen, aber der Muffgeruch ist auch nicht mehr da! Also wunderbar! Nach Lust und Laune gebe ich ein paar Tropfen Duft auf den Deckel, aber das ist nur damit es weiterhin so fabelhaft riecht.
Vor zwei Wochen war dann endlich das Schlafzimmer fertig renoviert und die Truhe steht nun endlich an ihren vorgesehenen Platz:
Die Truhe ist nun nur noch mit Bettwäsche und zusätzlichen Kissen und Bettdecke gefüllt. Ordnung ist endlich möglich:
Truhen gibt es heutzutage kaum mehr in Haushalten zufinden, aber ich finde, sie haben einen besonderen Charme – insbesondere wenn sie eine Geschichte haben, wie diese. Findest du nicht auch?
So bin ich glücklich, dass ich mit ganz wenig Hilfsmitteln den unangenehmen Muffgeruch aus der Truhe entfernen konnte. Online findet man auch einige Tipps mit Kaffee (hab ich nicht in der Wohnung und kann ich vom Geruch so gar nicht leiden) und Natron (in den kleinen Mengen beim Reinigen hat es kaum was gebracht) und anderen Hausmittelchen. Ich füge ein gutduftendes ätherisches Öl der Liste zu und kann diese einfache Methode nur empfehlen!
Und da es laut Maria von widerstandistzweckmäßig zu fix it passt, verlinke ich es gleich dort. Ohne sie, hätte ich wohl nie einen Blogbeitrag über eine Truhe geschrieben, aber für den ein oder anderen war es gewiss interessant und inspirierend, hoffentlich, oder? Und da das Ganze ja auch nachhaltig ist, verlinke ich es noch bei EiNaB (=einfachnachhaltigbesserleben) und da heute Dienstag ist, noch auf Dienstagsdinge, Handmadeontuesday und Creadienstag
P.S.: Auf dem 2. & 4.Foto könnt ihr den alten, leider an zu vielen Stellen kaputten Fußboden sehen. Unser selbstverlegtes Korkparkett gefällt mir jetzt richtig gut und es ist so warm und soft… nur das Pistazieneisfarbene Grün an der Wand wirkt auf den Bilder ein bisschen anders…aber an sich auch eine sehr nette Farbe (auch wenn ich so gerne dunkelgrüne Wände gehabt hätte…)
Ein Traum,
die Truhe ist wunderschön!
Danke 🙂
Wie schön, dass du die Truhe nicht in irgendeiner fiesen Farbe angestrichen hast, wie es heute oft modern ist. Das hätte das schöne Stück ruiniert! So kann sie noch über viele Generationen weitergegeben werden – ist das nicht toll?
Ich habe auch vor einiger Zeit eine Truhe übernehmen können, die mein Großvater Anfang der dreißiger Jahre in China gekauft hat. Sie riecht immer noch nach Campher und ich lagere meine Wollvorräte darin 😉
LG Katrin
die Truhe kann ich mir auch gar nicht mit Lack vorstellen…unmöglich 😀
Mal sehen, ob man in 50 Jahren noch Truhen hat 😉
Liebe Grüße zurück,
Maria
So eine schöne Truhe! Das ist wirklich ein Schatz 🙂
Danke 🙂
Eine tolle Truhe, ich mag Möbel mit Geschichte. Ich nehme, da ich den Geruch gern mag, Nelken her, um Muff zu vertreiben. Da diese auch noch vor Motten schützen (sollen) finde ich es recht gelungen.
Danke 🙂
Mit Nelken ist auch ne prima Idee, bin nur von dem Geruch nicht so begeistert.
Hallo Maria!
Finde ich super, dass Du so einen tollen Beitrag daraus gemacht hast und auch die Geschichte der Truhe erzählt hast. Da bekomme ich doch gleich auch ein bisschen „willauchhaben“-Gefühle, eine wirklich tolle Möglichkeit, die Bettwäsche aufzubewahren!
Hat sich voll ausgezahlt die Renovierung der Truhe! Viel Freude damit!
lg
Maria
Dankeschön 🙂 ich mag einfach immer die Geschichten hinter all den Dingen 🙂 Ohne sind sie alle nur halb so schön!
Liebe Grüße zurück,
Maria
Die Truhe ist wieder wunderschön geworden und ein Schmuckstück!
Ich besitze selbst auch eine sehr alte Truhe -1918 -,habe diese vor über 30 Jahren von meiner Oma geerbt. ( Aussteuertruhe?)
Meine beherbergt Stoffe,die noch vernäht werden sollen.
Liebe Grüße RIKA
Dankeschön 🙂
Eine Stofftruhe ist auch was sehr tolles und dann noch so ein Familienerbstück – wow.
Liebe Grüße zurück,
Maria
Hallo Mary,
ich liebe alte Truhen und Deine ist ein wunderschönes Exemplar. Super, das der muffige Geruch raus ist und Du sie nun benutzen kannst.
Ich habe meine Bettwäsche auch in einer Truhe, die meim Opa mir zum Aussteuersammeln gemacht hat. Ich wollte sie unbedingt, auch wenn meine Mama immer gesagt hat, dass das kein Mensch mehr hat. Auch heute noch 25 Jahre später liebe ich sie total und sie steht übrigens auch im Schlafzimmer.
LG zu Dir
Manu
Dankeschön 🙂
Wow, eine echte Aussteuertruhe? Da merke ich, dass ich doch aus einer anderen Generation komme – auch wenn ich den Gedanken der Aussteuer (also das man langsam für den eigenen Haushalt Dinge sammelt und sie dann nicht urplötzlich besorgen muss – nicht die alten Geschlechterrollen dabei) sehr nett finde.
Liebe Grüße zurück,
Maria
Liebe Mary,
welch schöne Geschichte zu solch einer wunderschönen Truhe (schwärm)…..
Wir haben eine Kommode geschenkt bekommen, deren Vorbesitzer begeisterte Anhänger von Duftstäbchen waren.
Wir probierten schon alle Mittel wie Kaffee, Soda, Natron etc aus…nichts hat bisher geholfen- der penetrante Geruch bleibt hartnäckig!!
Deswegen probieren wir gleich mal deinen Trick noch aus; falls er geholfen hat, gebe ich dir Bescheid 🙂
Vielen vielen Dank, dass du es hier eingestellt hast.
Liebe Grüße
Jeanne
Dankeschön 🙂
oh, ja, ich kann mir den Geruch gut vorstellen und der ist wirklich sehr penetrant – ich hoffe, da hilft Aromaöl auch. In ein paar Wochen wisst ihr mehr, obs klappt. Ich drücke euch die Daumen und freue mich von euch zu hören.
Liebe Grüße zurück,
Maria
Hallo Maria!
Diesen Beitrag habe ich seit deiner Ankündigung auf Facebook sehnsüchtig erwartet! Vielen Dank für deine Tipps. Werd ich gleich bei nächster Gelegenheit mit meinem Nachtkästchen ausprobieren.
Truhen sind wirklich wunderschön, wenn man den Platz dazu hat. Auf unseren 40m² wäre sie uns aber leider nur im Weg. Sobald wir mal mehr Platz zur Verfügung haben, möchte ich aber auch so ein tolles Möbelstück mit Geschichte haben.
LG, Daniela
Ich habe auch seit letztem Jahr eine solche Truhe rum stehen. Meine muss allerdings auch von außen aufbereitet werden. Müffeln tut sie selbstverständlich auch. Werde deine Tipps berücksichtigen!