Bei den heutigen Stoffspielereien geht es um Stoffschichten.
Alle Stoffspielereien werden heute bei Stoffnotizen gesammelt. Vorbeischauen lohnt sich!
Ich habe ein altes Projekt hervorgeholt, welches ich 2015 in Freiburg angefangen hatte. Stoffwahl, Zuschnitt und Bügeln war somit schon erledigt. Seitdem ist das Päckchen 4 Mal mit mir umgezogen und es hat fast 6 Jahre gedauert, bis ich es wieder hervorgeholt habe (aber ich habe es auf Anhieb gefunden und innerhalb von drei Tagen fertig gemacht).
Ein Nabeshiki ist ein japanischer Untersetzer. Die Anleitung entdeckte ich damals auf dem Blog von NORIKO.
Einer dieser Stoffe ist -soweit ich weiß- auch ein japanischer Stoff. Ich wählte die Stoffe passend zum damals schon existierenden Brotkorb aus und irgendwie blieb das Projekt liegen. Warum, weiß ich nicht.
Aber ich weiß, warum ich dieses Projekt für Stoffschichten gewählt habe: Der Untersetzer besteht aus zwei großen Kreisen und 28 kleinen Kreisen.
Die kleinen Kreise werden halbiert und dann die Seiten zur Mitte gefaltet. So entstehen 1/4 Kreiselemente, die jeweils schon aus 4 Lagen bestehen.
Nun werden diese um die Mitte herum angeordnet und mehrere Kreise kommen überlappend dazu.
Es gibt Stellen, da liegen 20 Stoffschichten aufeinander! Ist ja schließlich ein Untersetzer!
Bis auf das Schrägbandnähen nähte ich alle Nähte mit der Hand und hätte gerne einen Fingerhut gehabt. Eine unbenutzte Nadel und ein harter Untergrund halfen, aber es war manchmal recht mühsam.
Eigentlich wollte ich dieses Muster:
Allerdings wurde der Stern nie gleichmäßig. Mehrmals machte ich die Stiche wieder auf und fing von vorne an.
Dieses Muster wäre auch noch mit den ersten drei festgelegten Lagen möglich gewesen:
Stunden vergingen und nach zwei langen Abenden war der Untersetzer endlich soweit fertig, dass nur noch das Schrägband fehlte. Von den Stoffen war leider nichts mehr da, aber ich habe diesen Pünktchenstoff im Stoffschrank gefunden und machte daraus noch ein Schrägband.
Allerdings habe ich so ziemlich null Ahnung vom Schrägband Annähen und dann sah der erste Versuch so aus (die Klammern waren immer im Weg und die Falten kamen, weil ich es nicht so sehr gespannt hatte).
Also nochmal ein Video zum Schrägbandannähen geschaut und dann sah es so aus:
Nicht perfekt, das darf ich mit anderen Projekten ruhig noch üben…
Ganz mittig ist der Stern leider auch nicht (genauso wenig gleichmäßig die Zacken geworden sind)….
Das ist drin
Schnitt/ Anleitung: Untersetzer Nabeshiki von NORIKO
Größe:
Änderungen: keine, verschiedene Muster sind ja immer möglich
Material: 5 vers. Baumwollstoffe und Garn
Werkzeug: Schere, Nadel, Handmaß, Nähmaschine, Rollschneider, Lineal, Schneidematte, Schrägbandformer, Bügeleisen, ect.
Kosten: ideal aus Stoffresten machbar
Arbeitszeit: Zuschnitt (Zeit?) + 2 Abende Handnähte + 1h Nähen (wenn man nicht mit Schrägband umgehen kann, sonsten viel schneller)
Fazit: Ein toller Untersetzer, der was hermacht. Allerdings bin ich einfach nicht die Person fürs exakte Nähen und Legen. Ich habe ständig die Abstände abgemessen und trotzdem wurde der Stern nicht symethrisch. Das ärgert mich, genauso wie meine teilweise unsauberen Nähte (und es liegt auch nicht mehr an der Maschine…ich muss mehr üben, nähen, mich konzentrieren….). Der Kannenuntersetzer passt farblich natürlich perfekt zu unseren Geschirr und ist schon ein kleiner Eyecatcher, der zu jeder Jahreszeit hübsch aussieht.
Und was mir dann heute natürlich auch noch passiert ist:
Bei meiner alten Maschine war keine Erkennung und so konnte ich die Spulen super leernähen. Jetzt bleibt immer noch so viel drauf und ich darf nicht mehr weiternähen. Das finde ich ziemlich unpraktisch.
Dann ist mir auch noch das passiert (kommt davon, wenn man beim Umspulen aus dem Fenster schaut):
P.S.: Hat jemand schon das Osterhäschen auf den Bildern gesehen? Das ist wohl aus der Häschenkrabbelgruppe abgehauen…
Wow, das sind ja mega viele Stoffschichten! Wahrscheinlich wirklich funktional und durchdacht, damit der Untersetzer isoliert. Toll gemacht – gut, dass Du das schwierige Handnähen durchgehalten hast, es ist ein wunderschönes Stück entstanden! Danke für diesen fazinierenden Beitrag! Liebe Grüße!
Dankeschön 🙂
Für Teekannen ist es auf jeden Fall ausreichend. Den heißen Suppentopf teste ich heute abend. Aber auf Dauer ist der Stern mir -glaube ich- zu schade für heiße Töpfe… Aber für Krüge und Kannen wunderbar 🙂
Liebe Grüße zurück,
Maria
Liebe Maria,
So viele Stoffschichten bedeuten in der Tat eine Herausforderung, da hast Du Dir gleich viel vorgenommen.
Ich kenne diese Art, Stoffdreiecke zu Sterne zu arrangieren, von Weihnachtskarten, allerdings nur in 3Lagen.
Da Du eine japanische Vorlage gewählt hast und (bislang) keinen Fingerhut besitzt, beschreibe ich hier die japanische Variante des Fingerhutes. Daß man in Japan in einer anderen Techik von Hand näht als wir, ist Dir gewiß bekannt. Man stößt die Nadel durch die Stofflagen, und zwar mit dem Handteller.
Den „Fingerhut“ kann man sich selbst basteln, folgendermaßen:
Eine Münze wird mit einem kreisrunden Stoffstück umhüllt, der Stoff wird auf einer Seite zusammengezogen. Ähnlich wie beim englischen pouff – nähen. Die Münze bleibt drin, dann wird sie an ein Band genäht, welches man sich zum Nähen um die Handfläche schlingt. So habe ich das von dem Kimonomeister gelernt, unter dessen Anleitung ich Kimono von Hand genäht habe. Funktioniert.
Auch wenn Dein Untersetzer nicht perfekt wurde ist er dochein erfreulicher Anblickund nützlich, und Übung mit Schrägband wirst Du auch noch bekommen.
Meine „Zugspitze“ hängt in der Kneippstadt im Unterallgäu, und die Distanz zu diesem Berg ist mir sehr angenehn…
Liebe Grüße
Tyche
Dankeschön für die tolle Anleitung. Dass muss ich unbedingt probieren.
Liebe Grüße zurück – bist ja fast ums Eck 🙂
Maria
Liebe Maria,
ich mag diese Schichtsterne gern und habe bei Dir jetzt eine neue Technik kennengelernt und dass es da japanische Anleitungen dazu gibt. Meine Versuche (Stoffspielereien Januar 2017) habe ich mit der Nähmaschine genäht – Hut ab, dass Du das mit der Hand durch all die vielen Stoffschichten genäht hast. Und schön, dass der Stern nun jeden Tag auf dem Tisch liegen darf.
Liebe Grüße
Ines
Ich wusste doch, ich hab ihn mal bei dir gesehen! Deine waren so farbenprächtig! Zum Zuschneiden sind Rechtecke auch viel praktischer als diese runden Dinger!
Das von Hand nähen hat schon auch Vorteile der unsichtbaren Nähte. Und man braucht so wenig, wenn man es irgendwohin mitnimmt 😀
Lieben Dank und liebe Grüße zurück,
Maria
Du lieber Himmel, da muß man akurat arbeiten! Aber schön sieht der Stern aus und auch die gedeckten Farben gefallen mir. Du hast bestimmt viel Freude damit.
Liebe Grüße
Annelies
Danke 🙂 ja, ich habe nach mehrmaligen Auftrennen dann nochmals nachträglich manche Spitzen mit Stichen an ihre Plätze gezogen, da es beim Nähen ohne Kleber immer leicht verrutscht. Für den zweiten Stern wüsste ich jetzt, auf was ich achten muss. Aber irgendwie bezeifel ich, dass ich so bald nochmal einen mache. Vielleicht in 10 Jahren, wenn er ganz dunkel geworden ist.
Liebe Grüße zurück,
Maria
Du hast das nach all der Zeit gleich wieder gefunden? Super, du bist echt organisiert 🙂
Und du hast das so gut dokumentiert, dass ich das irgendwann auch mal probieren werde, der Effekt ist echt verblüffend! Handnähgeschichten mag ich ja sehr!
(Auch Schrägband nähe ich nur an der einen Seite mit der Maschine an, dann umklappen und die andere Seite dann mit Matratzenstich. Supersauber und so einfach!!)
Wenn du mein Arbeitszimmer jetzt sehen würdest…aber ja, ich weiß normalerweise immer wo was ist. Ich hab nur allerdings beim Rauskramen von dem Päckchen noch einiges anderes gefunden, was ich nicht mehr ganz auf dem Schirm hatte 😀 und das liegt jetzt auf dem Boden verteilt zum Weiterarbeiten – aber ich hatte ja die letzten Abende keine Zeit, da ich an dem Stern saß O:-)
Danke für den Tipp mit dem Schrägband, das werde ich beim nächsten Versuch testen. Weil so gefällt es mir nicht so sehr (und immerhin noch besser als beim ersten Versuch. Ich hab sogar einen Fuß dafür, aber der ist nur für viel schmälere Bänder :()
Liebe Grüße,
Maria
Ich liebe Sterne in allen erdenklichen Formen und deinen Untersetzer finde ich so gelungen. Meine Hochachtung, dass du das mit der Hand ohne Fingerhut genäht hast. Da haben sicher die Finger geschmerzt. Das Ergebnis entschädigt glaube ich für alles. Vielen Dank fürs Teilen.
LG Mirella
Danke 🙂
Ich drücke meistens mehr mit der Handfläche oder mit gegen den Tisch. Zu oft hatte ich eine Nadel mit der Ohrseite in meinem Finger bei vergangenen Projekten …
Liebe Grüße zurück,
Maria
Ein toller Effekt – und dass der Stern nicht ganz gleichmäßig ist, macht doch nichts. Die Stoffe sind schön kombiniert. Was das Schrägband betrifft, würde ich es auch so annähen, wie Martina beschrieben hat. Dann hast du keine sichtbare Naht auf dem Band.
Dankeschön 🙂
Ja, das werde ich probieren. Die sichtbaren Nähte stören mich nämlich mehr als die ungleichen Zacken.
Liebe Grüße,
Maria
Wow, wie schön. Ich bin schwer beeindruckt. Von der Schönheit der Untersetzer und gleichzeitig habe ich Respekt vor dem Aufwand. Aber es lohnt sich. Deine tolle Beschreibung reizt mich, es auch mal zu probieren. Vielen Dank!!!
Liebe Grüße
Ute
Danke 🙂 bin gespannt auf deinen Stern 🙂
Liebe Grüße zurück, Maria
Solch einen Stoff Faltstern wollte ich auch schon lange nähen, bin noch immer unentschlossen zur Stoffkombination. Deiner ist schön geworden. Respekt dass Du mit der Hand genäht hast. Bei den vielen Lagen sicher nicht einfach. Schrägband klein rund mit Maschine annähen ist auch schwierig. Da hätte ich eine Seite warscheinlich von Hand angenäht wie bei einem Quilt.
Mit deinem Ergebnis kannst Du sehr zufrieden sein, passt gut auf euren Tisch.
LG Ute
Dankeschön. Ja, das werde ich beim nächsten Projekt testen! Zu einem Quilt hat meine Geduld noch nie gereicht, aber vll kommt der ja auch irgendwann 🙂
Liebe Grüße zurück,
Maria
Eine Ungenauigkeit sehe ich nicht, meine volle Bewunderung hast du, sehr gelungen ist der Untersetzer. Wobei ich mir das auch gut als Anhänger an einem Zweig oder ab der Wand vorstellen. Danke für das Zeigen. Liber Gruß Jeanette
Ja, ich habe auch erst überlegt, eine Aufhängung dranzunähen, damit es auch mal an der Wand hängen kann, aber dann sieht es auf dem Tisch nimmer so schön aus, so gab’s keine. Das Ganze in Mini für den Ast zu machen, ist gewiss eine Idee, aber mir wäre es zu aufwändig 😀
danke 🙂
Liebe Grüße zurück,
Maria
Zumindest auf den Bildern sieht man nicht, dass der Stern krumm geworden ist. Wahrscheinlich fällt es in echt auch nur auf, wenn man es weiß. Respekt, dass du das alles von Hand genäht hast!
Bei deinem Stern fiel mir auch der von Ines wieder ein. Mir scheint, deine Vorgehensweise ist schwieriger. Meine Hochachtung!
Liebe Grüße aus Mittelfranken!
Christiane
Krumm ist er nicht, aber unterschiedlich lang sind die Zacken 😀
Dankeschön 🙂
Liebe Grüße zurück in meine alte Heimat 😉
Maria
Ich glaube, diese Art Stern habe ich schon mal gesehen, hatte aber keine Ahnung, wie man das macht. Nun weiß ich es dank deiner Anleitung. Danke. Es reizt mich sehr, das nachzuarbeiten.
Schade, dass man den schönen Stern verdeckt, wenn man ihn als Untersetzer verwendet.
LG
Siebensachen
Bin gespannt auf deinen Stern! Freut mich, dass ich dich inspirieren kann, dafür sind ja Blogs da 🙂
der Untersetzer liegt ja die meiste Zeit offen auf dem obersten Regalbrett oder auf dem Tisch als Dekoration. Und wir stellen tatsächlich meist nur Krüge und Kannen darauf ab, so sieht man mehr vom Stern 🙂
Liebe Grüße zurück,
Maria
So viele Stoffschichten! Das kann man ja auch gar nicht gescheit feststecken, kein Wunder, dass hier die Exaktheit leiden muss. Aber „done is better than perfect“, oder? Der Untersetzer sieht toll aus, und das Unregelmäßige ist Konzept, das muss so und nennt sich „wonky“. 🙂 Nein, im Ernst, eine wirklich hübsche Ergänzung Deiner anderen Tisch-Utensilien. Gut, dass Du durchgehalten hast und uns dies hier zeigst!
Liebe Grüße, Gabi (die erst heute zum Lesen und Kommentieren kommt…)
Irgendetwas hat hier gesponnen und so manche Kommentare, auch meine, entfernt. Daher nochmal:
Herzlichen Dank <3 dieser Spruch steht bei mir nun am Schreibtisch und motiviert mich!
Liebe Grüße zurück,
Maria