Ein Wander-Städteurlaub in Irland stand vor der Tür und das Gepäck wollte weise gewählt sein: alles sollte in meinen 30l-Wanderrucksack passen. Aber in der Stadt und für den Abend wollte ich nicht mit dem großen Rucksack rumlaufen müssen, also musste eine leichte Tasche, die knitterrobust und kleinfaltbar ist, her.
Die Tasche sollte mit einem Reißverschluss verschließbar sein, mit Rucksack tragbar sein (z.B. am Flughafen), neben dem Hauptfach außen ein kleineres Fach haben und genügend Raum für eine Flasche Wasser und zwei Regenjacken und dem üblichen Inhalt (Brillenetui, Geldbeutel, ect.) bieten.
Also bin ich meine Sammlung an Taschenschnitte durchgegangen und über die „Trail Tote“ von Noodle Head gestolpert. Bis auf den fehlenden Reißverschluss war die Tasche genau so, wie ich es mir gewünscht hatte. Also schnitt ich das Schnittmuster für die kleinere der beiden Taschen aus und ging an mein Stoffregal. Meine Stoffwahl entsprach jetzt nicht dem Ultraleichtgedanke, aber dafür einen knitterrobusten und fleckenunempfindlichen dicken Leinenstoff, den ich mal vor Jahren bei meinem letzten Londonurlaub in Notting Hill für eine Tasche gekauft hatte. Das war nicht unbedingt ein Stoffladen, aber der Stoff sprang mir damals schon als potentieller Taschenstoff ins Auge. Allerdings war dann der Stoff für die meisten Taschen immer viel zu klein gewesen. Nun passte es genau. Leider hat der Stoff allerdings nicht mehr für einen Trägerriemen gereicht, sodass ich einen alten dünnen (viel zu dünnen) von meiner Mutter geerbten nahm. Als Futter passte der Bienenwabenstoff farblich so gut dazu, diesen hatte ich vor einigen Jahren beim letzten Edinbourghurlaub gekauft. Also nur englischsprachlige Stoffe 😉
Passende Reißverschlüsse und Garn hatte ich zum Glück auch da. So konnte ich noch rechtzeitig in der Woche vor dem Urlaub meine praktische Urlaubstasche nähen. Da ich nicht dieses Jahr für die Materialien Geld investieren musste, sehe ich die Tasche als quasi kostenlos an – genau richtig, wenn man das ersparrte Geld viel lieber im Urlaub fürs Essen ausgeben möchte.
Die Tasche war an zwei kurzen Abenden genäht (Schnittvorbereitung, Zuschnitt und die kleine Tasche am Handarbeitsabend und den Rest an einem weiteren Abend).
Als Stützhilfe für den versenkten Reißverschluss habe ich mir die Anleitung der Schnabelina Tasche hergenommen, da dort der versenkte Reißverschluss super erklärt wird. Allerdings habe ich einen kleinen Denkfehler gehabt, aber eigentlich ist es ganz logisch: Kantenlänge der zugeschnittenen Taschenhälften = Länge + Breite der Tasche – Nahtzugabe -> also ist die Länge des Reißverschlusses = Kantenlänge der zugeschnittenen Taschenhälften – Breite der Tasche …
Das ist drin
Schnitt/ Anleitung: kostenloses Schnittmuster „Trail Tote“ von Noodle Head
Änderungen: keine Paspel, keine Innentasche, kein Magnetverschluss, stattdessen ein versenkter Reißverschluss: (2 x 31 cm x 4 cm + 2 x 2 x 3 cm x 31 cm + 2 x 6 cm x 4 cm + 35 cm Reißverschluss) statt Magnetverschluss
Material: alles aus dem Vorrat: Leinenstoff aus London (2013), Hexagonbaumwollstoff aus Edinbourgh (2014), Endlosreißverschluss, alter Lederriemen (geerbt von meiner Mutter), Nähgarn
Werkzeug: Schere, Nähmaschine, Auftrenner, Handnadel, ect.
Kosten: alles aus dem Vorrat
Arbeitszeit: 3 Stunden
Fazit: einfache, nette Tasche, die die perfekte Größe für mich hat
Alle Bilder bis auf die Herstellung und DB sind tatsächlich aus Irland – ich trage jetzt die Tasche häufig noch, aber im Alltag mache ich zu selten Fotos… und sonderlich fotogen ist die Tasche dank der dunklen Farbe auch nicht sonderlich…
Und noch zum Schluss ein Landschaftsbild vom ersten Wandertag in Co. Donegal:
verlinkt bei diversen Dienstagslinkpartys: Handmadeontuesday, Creadienstag und bei Froh und Kreativ verlinkt
Die Tasche gefällt mir sehr gut. Danke für den Link!
LG Elke
dankeschön 🙂
liebe Grüße zurück
Superschöner Stoff, und praktisch schaut sie auch aus! Hat sich anscheinend bewährt im Urlaub? Dann alles richtig gemacht! lg Gabi
mit dem dünnen langen Träger bin ich noch nicht ganz so glücklich, aber der lässt sich ja noch ändern. Für den Urlaub auf jeden Fall wunderbar 🙂
liebe Grüße zurück