Ende Mai 2018 ging ich los auf meine erste Hüttentour. Zwei Tage zuvor nähte ich mir noch geschwind meinen ersten Hüttenschlafsack: aus einem Baumwollstoff, der vorrätig war (den gleichen habe ich schon als Futter für mein Indian Marbella Dress verwendet).
Der große Vorteil an Baumwolle: sie lässt sich super verarbeiten und einfach waschen (auch Kochwäsche).
Der Nachteil: das Gewicht und wenn man’s mal waschen möchte, braucht es etwas länger.
Mein Partner ging eine Woche später los auf den E5 von Oberstdorf nach Meran. Da er dafür schon einiges an Gepäck hatte, wollte ich ihm einen leichteren Hüttenschlafsack nähen und bestellte Fallschirmseide – super leicht und rubust, aber halt synthetik pur – dafür auch recht günstig.
Zum Nähen geht die Fallschirmseide aber sehr bescheiden … sie rutscht wie sonst was.
Im August habe ich dann auch endlich meinen ultraleicht Hüttenschlafsack genäht und so waren wir mit zwei fast gleichen Hüttenschlafsäcken unterwegs in den Alpen.
Achja, durch das kleinere Packmaß des Hüttenschlafsacks und auch anderer Dinge konnte ich mein Rucksackvolumen von 30+5 l auf 24 l reduzieren! Damit bin ich auch mehrere Tage auf Hüttentour unterwegs.
Mit Kissenfach, in das man auch einfach nur ne Jacke oder ähnliches stopfen kann.
Da der Stoff nicht so breit liegt, hat Schlafsack links und rechts eine Naht.
Bei meinem Hüttenschlafsack habe ich einen Keil an einer Seite hineingenähte, sodass der Schlafsack oben breiter ist (und ich den Stoff im Bruch nehmen konnte) und nach unten sich verjüngt. Vielleicht weil ich doch ein bisschen schwäbisch bin bzw. nicht noch mehr Stoff bestellen wollte, vielleicht um ein Paar Gramm zu sparen…
Der große ultraleicht Hüttenschlafsack wiegt 128g mit Hülle, der kleine 99g mit Hülle. Der Baumwollhüttenschlafsack bringt trotz kleiner Größe 322g (ohne Hülle) auf die Waage.
Das ist drin
Schnitt/ Anleitung: „Das leichte MYOG Projekt für Anfänger – Einen Hütten Schlafsack nähen“ von bergreif
Änderungen: Länge und Breite auf mich bzw. meinen Partner abgestimmt
Material: für den 1.: Baumwolle (Bestand), für Nummer 2.+3.: 7,1m Fallschirmseide, Garn; für die Beutel Netzstoff, Kordel und Kordelstopper
Werkzeug: Schere, Nähmaschine, ect.
Kosten: für zwei: ca 30€ incl. Porto ( Fallschirmseide 2.Wahl je Meter 3,4€ + Korderstopper 0,5€ + Kordel 0,2€ + Netzstoff je Meter 5,9€ + Porto 4,7€)
Arbeitszeit: 1-2 Stunden pro Hüttenschlafsack
Fazit: Super schnell genäht, ein prima Geschenk für Wanderer und wesentlich günstiger als gekaufte Ultraleicht Hüttenschlafsäcke
verlinkt bei diversen Dienstagslinkpartys: Handmadeontuesday, Creadienstag
Hi Maria,
cooler Artikel! Vielen Dank für die Verlinkung des Schnittmusters und des Beitrags 🙂
Wünsche Dir viele schöne Touren weiterhin!
LG Alex
danke, gleichfalls 🙂
liebe Grüße zurück
Moin Maria, ich würde gerne deine Meinung noch zu der Haptik/ Gefühl/ Schwitzen etc. der Fallschirmseide erfragen.
Man hat ja eh mind. Shirt an. Ist es bequem oder klebt es wie nasses Papier im Sommer auf der Haut? Ansonsten wird es sicherlich ähnlich wie Seide sein: Die Überdecken werden sicherlich zügig runterrutschen…
Grüße aus dem Norden,
Nunatakker