Unsere Baustelle ist so gut wie beendet. Immer mehr Einrichtungsprojekte finden die Zeit umgesetzt zu werden. Manche habe ich vor über einem Jahr geplant, andere sind auch sehr spontan. So wie dieses hier. Ein in letzter Zeit typischer Abend: ich liege wach neben meinem schlafenden Freund und überlege, was jetzt noch wann und wie in der Wohnun getan werden muss und bleibe an der Garderobe hängen. Auf Grund der Wand muss sie relativ weit oben hängen und kann nicht so locker, chic über die ganze Wand verteilt werden, wie ich es mir vorgestellt hatte. Also muss ein langes Brett und coole Haken her. Und hier dran hängt es. Ich habe uralte Haken vom Dachboden meiner Eltern und keine langen Bretter mehr übrig. Dafür mehrere Abschnitte von den Küchenregalbrettern in der Größe 40×30 cm für nichts wirklich passen. Und so ein gestückeltes Brett als Hakenleiste schaut ja auch doof aus. Das muss gewollt und cool aussehen. Nun auf Pinterest hatte ich mich schon mal in Kinderberggipfelgarderoben verguggt. Schon süß und hier im Allgäu auch irgendwie passend. Gedacht, getan, am nächsten Morgen mit großen Augen meinen Freund gefragt, ob er mir Bergkuppeln aus den Restbrettern sägen kann (wenn ich das mache brauche ich dafür ewig und es wird krumm und schief und irgendwo blute ich danach gewiss). Wir haben da eine sehr gute Arbeitsteilung. Ich mache das Projektmanagement incl. Zeichnung, Planung, Maße und leichtere Arbeiten und er das ganze schweißtreibende. Schleifen, ölen, lackieren, anzeichnen – mein Werk – die wirkliche Arbeit – seine Tat.
Ich habe mich für sehr stilistische Berge entschieden (war ja kurz davor die Nagelflugkette mit dem Hochgrat – Hausberg von Oberstaufen – zumachen, aber die schaut eben nicht so klassisch aus) und der Schnee ist auch eher unrealistisch, aber eben stilistisch.
Man braucht für so eine tolle Berggipfel-Garderobe mehrere Bretter, eine Säge, Schleifpapier in unterschiedlicher Körnung, (Leinen)Öl, bisschen weißen Lack, Haken, Schrauben und i.d.R. Dübel (und idealerweise Bohrer und Schrauber mit dazu).
Als erstes zeichnet man sich die Berge auf und sägt sie anschließend raus.
Dann werden vorallem die Kanten gut abgeschliffen und das Ganze mit Öl eingerieben (oder man beízt es (hat mich auch stark gelockt) oder lackiert es in einer anderen Farbe, was gleich wieder kindlicher wirkt).
Wenn das Öl gut eingezogen ist, kann man die weißen Spitzen anmalen und die Löcher für die Haken anzeichnen.
Befestigt haben wir als erstes die zwei äußeren und zwar mit langen Schrauben in der Mitte. Diese Schrauben werden am Ende von den mittleren Bergen bedeckt und sind somit unsichtbar! Allerdings haben wir lauter längere Schrauben für die Haken benutzt, sodass diese auch die Garderobe in der vollen Länge halten. Nur in Holz lässt sich das natürlich wesentlich schöner schrauben, als wenn man für alles vorher Löcher bohren und Dübel stecken muss… Daher lieber noch weitere geplante Löcher machen.
Wichtig ist es bei Holz wie unserem schichtverleihmten Buchenholz – die Löcher vorbohren, sonst kann es zu so unschönen Rissen kommen.
Nach ein bisschen Teamarbeit ist diese tolle Garderobe dann tatsächlich recht schnell fertig.
Ich bin noch am überlegen, ob ich hinter den Bergen noch eine schöne graublaue Gewitterwolke malen soll – da natürlich weiße Schneekuppeln auf weißer Wand nicht so ideal kontrastreich sind…
Was denkst du? Oder nur einen grauen Streifen?
Wir sind glücklich nach 2,5 Monaten endlich unsere Jacken in unserer Wohnung aufhängen zu können. Und das an eine Garderobe, die nicht wie eine Notlösung ausschaut und trotzdem nichts gekostet hat (außer 1-2 Stunden Arbeit).
Und ich bin außerdem glücklich, dass dieses gute unbenutzte Holzstück nun doch nicht nur zum Verbrennen hergestellt wurde. Aus den restlichen wird noch ein passendes Schlüsselbrett entstehen. Berg wird auch hier das Motto sein. Nur bis jetzt ist es eine Projektidee in meinem Kopf. So wenig unnötigen Müll, wie möglich lautet unser Motto beim Einrichten. Unser heutiges Projekt aus übrigen Boden und Verpackungsmaterial ein schönes Kopfteil fürs Bett herzustellen, werde ich euch auch demnächst hier vorstellen. Also falls ihr auch noch 4,5 Latten Klickparkett übrig habt, nicht verbrennen oder entsorgen, damit lässt sich so manches herstellen! In den kommenden Wochen werde ich euch dienstags so einige Einrichtungs-/Möbelprojekte vorstellen und ich kann gar nicht sagen, welches mir am besten gefällt. Die Garderobe war so schön spontan und schnell umgesetzt, dass ich sie gerade ganz toll finde. Aber auch die anderen Projekte haben mir i.d.R. sehr gefallen. Lasst euch überraschen und schaut bald wieder hier vorbei!
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